Mikky Burg

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Affichen Affair

Plakatkunst im öffentlichen Raum

Das Atelier Mikky Burg okkupiert die Litfaßsäule vor seinen Toren. Von April bis September 2019 transformierten sechs Künstlerinnen den Werbeträger für je einen Monat in ein temporäres Ausstellungsobjekt.

#1 Sophie Altmann – Panoramaquadrat
#2 Henriette Aichinger – Schutzraum
#3 Sophie Lindner – Kometin und Taschenspieler
#4 Charlotte Perrin – Vorlage und Reproduktion
#5 Birgit Schuh – Chiffre#Cloud
#6 Juliane Schmidt – Stein und Bein

Affichen Affair ist ein Projekt von Mikky Burg organisiert von Sophie Altmann und Juliane Schmidt und wurde vom Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden gefördert .

#1 Sophie Altmann – Panoramaquadrat

Mit dem Rücken zur Säule fotografiere ich ihre, sie umschließende Umgebung. Das daraus entstandene Panorama, gestaucht und gestreckt, wird zum Spiegel, in dem sich die Betrachterin nicht sieht. Und die Zeit zum Stillstand kommt. Eine verzerrte Abbildung von Fassade, Straßen, Autos und Park, welche auf nichts anderes verweisen will, als auf den Raum, in dem die Litfaßsäule steht. Gleichsam werden Park, Autos, Straßen und Fassade zur Metapher einer scheinbar einzigen Lebensrealität, die wie eine dünne Papierhaut über unzählige von persönlichen Geschichten tapeziert liegt. Beim Betrachten der Litfaßsäule aus der Ferne, entsteht der Eindruck einer optischen Täuschung. Hervorgerufen, wahrscheinlich in dem Moment, als dieser „Spiegel“ den Raum auf sich selbst zurück warf.
(Sophie Altmann)

#2 Henriette Aichinger – Schutzraum

Die Litfaßsäule war einst auch Herberge für Klebe-Eimer, Kleister-Pinsel und Wasser. Sie hatte eine kleine Tür, deren Zutritt verboten oder zumindest geheimnisvoll kompliziert blieb – so schien es von Außen. Jedoch für einige Helden der Kinder- und Jugendliteratur war sie heimlicher Lebensraum und Austragungsort für Abenteuer und abenteuerlich erzählten Alltag. Ein Versteck. Unterbringungen und Verstecke können sehr viele Dinge sein. Höhlen, Häuser, Regenschirme, Landschaften und LiebhaberInnen, aber auch Bücher, Filme, Bilder, in denen man sich verliert, zu Hause fühlt, verstanden. Nicht nur unsere gesellschaftlich-politische Lage bringt diese Vielfalt und Notwendigkeit hervor. Sondern der Mensch an sich und sein stetiger Drang nach Geborgenheit.
Für die Litfaßsäule sind getuschte Formen entstanden, in denen man sich „verlieren“, bzw. wiederfinden kann.
(Henriette Aichinger)

#3 Sophie Lindner – Kometin und Taschenspieler

In der Litfaßsäule wird ein Buch aufgeschlagen. Auf den nebeneinander liegenden Seiten, den zwei Teilen rechts und links welche tafelartig zueinander gehören, erscheinen zwei Figuren: Die Kometin und der Taschenspieler. Eine Doppel-montage aus Bildern von Grandville, Zeichner und Lithograf aus dem Frankreich der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nebeneinander anschaulich, kann die Kometin als Figur der „schweifenden, teils abgewandten Hoffnung“ und der Taschenspieler als „Ahnung vom Global Player“ Aktualisierung gesellschaftsprägender Vorbilder erfragen. Ein das Motiv der Litfaßsäule begleitender Essay von Sophie Lindner bespricht die Typen, Verkörperungen und Atmosphären der Kometin und des Taschenspielers.
(Sophie Lindner)

#4 Charlotte Perrin – Vorlage und Reproduktion

In Übereinstimmung mit der Funktion der Litfaßsäule als Werbefläche werden Motive, Zahlen und Texte aus wöchentlichen Werbeprospekten ausgewählt, abstrahiert und neu komponiert. Die Wiederholung von Elementen und Farben ergibt eine Einheit innerhalb der gesamten Komposition und ermöglicht die Wiedererkennung der Formen und deren Herkunft. Nur die Preise, die Umrisse oder die Namen der Produkte sind noch sichtbar. Die Umrandungen und kreisförmigen Muster der Seiten werden zu Motiven. Im Fokus dieser Arbeit stehen die Sprache der Werbung und Kinderspielzeuge, welche auf eine stereotype Vorstellung der Geschlechterunterschiede und -rollen in der Gesellschaft verweisen.
(Charlotte Perrin)

#5 Birgit Schuh – Chiffre#Cloud

Plakate buhlen auf Litfaßsäulen mit grellen Farben und großen Lettern um unsere Beachtung: Der Blick soll hängen bleiben und die Botschaft schnell erfassen. Im Zeitalter von Facebook und Twitter ist dieses Medium fast archaisch und hat sich zugleich doch stark von seinen Ursprüngen entfernt: Die Litfaßsäule diente einst als „‚Annoncier-Säule“ und war mit der Auflage verbunden, hier auch die neuesten Nachrichten zu publizieren: Um sie lesen zu können, musste man stehen bleiben.
Chiffre#Cloud befragt unsere Wahrnehmung und unseren Umgang mit Werbung, deren Gestaltung und öffentlicher Information. Zeilenförmig spannt sich ein Bild in Schwarzweiß rund um die Säule ohne Anfang und Ende auf. Die leicht unregelmäßigen Linien werden breiter und schmaler, erinnern an das wolkige Schriftbild einer Handschrift und verweigern zugleich jegliche eindeutige Information. Chiffre#Cloud greift auf ein traditionelles Druckverfahren zurück – den Linoldruck – und verzichtet vollständig auf Farbigkeit und Text. Für die Plakatierung wurde die von Hand gedruckte Vorlage (Maßstab 1:20) digitalisiert und dann vergrößert.
(Birgit Schuh)

#6 Juliane Schmidt – Stein und Bein

Mehrere Runden müssen die Betrachter_innen um die Säule gehen, um den Satz „Du bist eine Runde weiter“ vollständig lesen zu können. Der Absender dieser Botschaft ist nicht zu indentifizieren und somit erscheint auch die Konsequenz der Aussage als ein leeres Versprechen. Während die Textnachricht die Betrachter_innen im Kreis laufen lässt, nehmen die farbigen Linien ihre eigenen Wege und verbinden einzelne Buchstaben zu Wörtern. Pro Wort eine Farbe, die immer in der gleichen Farbabfolge aus der voreingestellten Farbpalette des Layout-Programms verteilt werden. Auch hier bestimmt die zylindrische Form bzw. das Ausmaß der Säule die Erfassbarkeit der Wörter. Wahrnehmbarer ist die sich aus der Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten generierende Zeichnung.
(Juliane Schmidt)

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